Was genau ist eigentlich ein Hühnerauge und wie entsteht es? 

Ganz allgemein ist ein sogenanntes Hühnerauge eine verhornte Stelle der Haut (es wird auch als Hornauge bezeichnet). Es handelt sich dabei um eine ganz lokale, kleine Stelle, die meistens rund, an den Füßen und an einer Position, die nahe einem Knochen ist, auftritt, also z.B. in den Zehenzwischenräumen oder an der Fußsohle

Du hast selbst schon einmal einen Schuh gekauft der optisch wundervoll, aber eigentlich ein bisschen zu schmal, ein bisschen zu hart, oder etwas zu hoch war? Verständlich, nicht selten, aber auch der häufigste Auslöser der Hühneraugen. Schlecht sitzende Schuhe (sehr enge Schuhe), oder Schuhe, die den Fuß während des Tragens dauerhaft großem Druck aussetzen (etwa High-Heels oder generell Schuhe mit Absatz), sind DER Grund, warum Menschen Hühneraugen bekommen. Häufiger sind Frauen betroffen – einfach wegen der Art der Schuhe – aber auch Männer leiden darunter, da auch das Schuhmaterial eine maßgebliche Rolle spielt: ist das Innenfutter zu hart, oder das Leder zu unelastisch, kann auch das eine Druckstelle und in weiterer Folge ein Hühnerauge auslösen.

Auf den ständigen Reiz reagiert die Haut mit einer Verdickung der Oberhaut (Epidermis) und hornbildende Zellen entstehen (Keratinozyten). Vermehrt sich der Druck, so vermehrt sich die Verdickung und wird zu einem harten, in die Haut nach innen wachsenden, spitzen „Keil“ oder Hornkegel. Dieser befindet sich nicht nur an der Oberhaut, sondern dringt auch in darunterliegende Hautschichten. In diesen tieferen Hautschichten bohrt sich der Keil in Nerven(-stränge) und das ist der Grund für die Schmerzen, die mit dem Hühnerauge einhergehen. Der Teil des Hornhautkeils, der an der Oberhaut zu sehen ist, nimmt eine dünklere Farbe an, ist also ein kleiner, dunkler Kreis – wodurch auch der Name entsteht.

Bedenke, ein Hühnerauge muss nicht nur durch falsches Schuhwerk ausgelöst werden – auch Menschen mit einer Fuß- oder Zehenfehlstellung sind manchmal davon betroffen.

 

Das muss weg! Wie lässt sich das Hühnerauge entfernen?

Zwei Dinge sind vor allem zu beachten: 

  1. Die betroffene Stelle muss entlastet werden! Ersetze die Schuhe, die möglicherweise der Auslöser waren, durch bequeme, flache und breite Schuhe. So verteilt sich der Druck und fokussiert sich nicht mehr auf eine konkrete Stelle (orthopädische Einlagen oder gar Schuhe können helfen). Die Schmerzen, die ein Hühnerauge auslöst können im Sinne der Entlastung auch gleich reduziert werden. Ein einfaches, mit etwas Watte behaftetes Pflaster aus der Apotheke hilft, Druck von den befallenen Stelle zu nehmen und entlastet Fuß und lindert den akuten Schmerz 

  2. Die Verhornung muss weg! Die obere Schicht kannst du sogar selbst vorsichtig entfernen, etwa mit einer Hornhautfeile oder einem Bimsstein (harter Schwamm). Stelle deine Füße in warmes Wasser und schabe dann besagte Stelle vorsichtig ab. Passe dabei aber auf, dass du nicht zu grob bist, da sonst Keime in deinen Fuß eindringen können. Creme danach deine Füße mit einer fettenden Creme ein! 

 

Welche Möglichkeiten der Behandlung habe ich?

  1. Lösungen: Ein Keratolytikum ist ein hornlösender Wirkstoff. Sogenannte Keratolytika werden zur Behandlung von Verhornungsstörungen verwendet (somit auch Hühneraugen). Im Falle des Hühnerauges kommen vor allem Salicylsäure und Milchsäure in Frage. Sie weichen das Gewebe auf, machen es elastisch und sorgen für ein sicheres Entfernen des Auges. Z.B. W-Tropfen gegen Hühneraugen, Hornhaut und Warzen zur effektiven Behandlung (Vamida Homepage). Der Nachteil ergibt sich nur daraus, dass die Lösung mehrmals täglich aufgetragen werden muss. 

  2. Pflaster: Es gibt spezielle „Hühneraugen-Pflaster“. Diese sind auf die Größe der Hühneraugen zurechtgeschnitten und enthalten die passenden Wirkstoffe, sowie Druckpolster oder Druckschutzringe, die den Fuß bzw. den Druck auf das Auge entlasten. (Bsp.: Compeed Plus Pflaster / Vamida Homepage). Pflaster sind nur alle zwei Tage zu wechseln – vom Aufwand also geringer als eine Lösung. Du solltest aber darauf achten, dass der wirkstoffhaltige Teil des Pflasters direkt auf dem Hühnerauge aufliegt und nicht auf nicht-betroffenen Stellen aufliegt, damit die gesunde Haut nicht darunter leidet. Es gibt auch Pflaster ohne Wirkstoffe, wie z.B. das Compeed Hühneraugenpflaster. Es erzielt einerseits Schmerzlinderung durch einen Polster, andererseits wird die verdickte Hornhaut aufgeweicht. 

 

Do’s and Dont’s:

Versuche nie den tiefsitzenden Keil des Hühnerauges mit einem spitzen Gegenstand selbst zu entfernen! Wird die Haut verletzt, entsteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Durch fehlende Expertise kann es passieren, dass man glaubt, man hätte ein Hühnerauge, in Wirklichkeit handelt es sich aber um eine Warze. Demnach ist das Aufsuchen ärztlichen Rates nie abzuraten – wahrscheinlich besteht dadurch die größte Chance auf schnelle Heilung!



Quellen: 

Melzer, Martina: So werden Sie Hühneraugen los. In: Apotheken Umschau. Aktualisiert am 10.09.2019. https://www.apotheken-umschau.de/Fuesse/So-werden-Sie-Huehneraugen-los-108297.html. (Zugriff 22.02.2021). 

Müller, Celine: Was ist ein Hühnerauge und was hilft dagegen? In: DAZ Online. Unabhängige pharmazeutische Informationen für Wissenschaft und Praxis der Deutschen Apotheker Zeitung. Stuttgart: 18.07.2019, 16:30 Uhr. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/07/18/was-ist-ein-huehnerauge-und-was-hilft-dagegen/chapter:2. (Zugriff 22.02.2021). 

Eingesehene aber nicht verwendete Quellen: 

Matzik, Sophie: Hühnerauge entfernen. In: Netdoktor. 25.08.2016. https://www.netdoktor.de/krankheiten/huehnerauge/entfernen/. (Zugriff 22.02.2021).