Denksport bedeutet nicht gleich ein fittes Gehirn! 

Das menschliche Gehirn ist für alle Lebensfunktionen des Menschen von äußerster Wichtigkeit. Wir brauchen das Gehirn nicht nur in Arbeits- oder Lernsituationen, auch in unserer Freizeit – einfach immer! Nun ist es aber so, dass reine „Trainingsmethoden“ für das Gehirn nicht ausreichen, um es laufend fit und leistungsfähig zu halten. Sudokus oder Aufgaben zum Auswendiglernen sind keineswegs die einzigen Mittel dafür. Schaden tut so etwas natürlich nie, aber hier erfährst du ein paar andere Tipps, die dein Gehirn auf Dauer unterstützen und deinen Lebensalltag abwechslungsreich gestalten! 

Wie halte ich mein Gehirn auf Trab? 

Unser menschliches Denkorgan hat körperliche Bedürfnisse! Die Leistungen unseres Gehirns hängen von unserem Lebensstil ab – an dieser Stelle kannst DU aktiv werden. Der Hippocampus ist die Struktur unseres Gehirns, die für das Kurzzeitgedächtnis zuständig ist. Leidest du unter zu wenig Schlaf, zu wenig Bewegung, zu viel Stress, so leidet auch der Hippocampus – dein Gehirn generell – darunter und deine Gedächtnislücken werden zunehmends größer. Auch ungesunde Ernährung lässt die Leistung des Gehirns schwächer werden. Gegen Krankheiten wie Demenz und für ein fittes Gehirn helfen also Bewegung, Schlaf, Ernährung und Reize. Aber keine Sorge: weder extreme Sportexzesse noch intensive Diäten sind dafür notwendig! 

Konkrete Tipps!

Allgemein gilt: moderate Bewegung

Was bedeutet moderate Bewegung? Diese Frage muss sich jeder Mensch individuell stellen. Es gibt darauf keine einheitliche Antwort. Für die eine bedeutet das täglich 5 Kilometer gehen, für den anderen eine halbe Stunde Radfahren. Jedenfalls sollte Bewegung regelmäßig stattfinden und immer ein klein wenig außerhalb der Komfortzone liegen, damit auch eine Steigerung möglich ist. Bewegung reinigt und erneuert dein Gehirn. 

1) Für’s Gehirn laufen

Ja, es stimmt, Laufen hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Figur, sondern auch aufs Gehirn. Durch das regelmäßige Laufen werden im Körper kognitionsfördernde Prozesse in Gang gesetzt. Unter anderem wird das „Nervenwachstumsfaktor“ Protein freigesetzt, es wird auch als „Dünger für Neuronen“ bezeichnet und unterstützt die Netzwerkbildung in unserem Gehirn. Bewegt man sich regelmäßig, so kann man der Verlangsamung solcher Prozesse (die natürlicherweise im Lauf des Lebens langsamer werden) entgegenwirken. 

2) Gehen, gehen, gehen – die 10.000 Schritte 

Neben den Gehirnregionen, die das Denken steuern, liegen jene, die das Gehen kontrollieren. Gehen gilt nicht per se als herausfordernde „Sportart“, aber die positiven Auswirkungen davon sind enorm. Gehe einmal in dich und überlege, ob nicht auch du während des Gehens manchmal besonders ausgeprägte, gute Gedanken und Ideen hast – viele Menschen behaupten das! 

Tägliche Bewegung bewirkt Veränderungen im Gehirn und informativer „Ballast“ fällt ab, das Denken fällt wieder leichter. 10.000 Schritte pro Tag sind vielseits empfohlen. Vielleicht geht das nicht immer jeden Tag, es sollte auf keinen Fall ein Zwang sein, aber wenn du einmal beginnst, wirst du merken wie gut das tut. 

3) Auf den Hippocampus achten 

Regelmäßige Bewegung pflegt den Hippocampus. Um ca. ein bis zwei Prozent jährlich schrumpft der Hippocampus ab dem 20. Lebensjahr. Regelmäßige Bewegung kann diesen Rückgang stoppen. Das ist erwiesenermaßen so (Studie mit täglich Spazierenden). 

Die Entstehung neuer Gehirnzellen passiert ebenfalls im Hippocampus, das wird als Neurogenese bezeichnet. Die frühere Annahme, die bei der Geburt angelegten Gehirnzellen würden im Laufe des Lebens einfach abgebaut, ohne erneuert zu werden, wurde wiederlegt. Im Hippocampus können Stammzellen gebildet werden, die in jene Regionen im Gehirn wandern, in denen sie gebraucht werden. 

4) Was hat der Darm mit dem Gehirn zu tun? 

Unsere gesamte Darmflora wird auch Mikrobiom im Darm genannt. Geht es diesem Mikrobiom, also der Gesamtheit aller Mikroorganismen im Verdauungstrakt gut, geht es auch dem Gehirn gut. Der Darm produziert den Botenstoff Serotonin, fehlt dem Menschen Serotonin, so leidet er häufig an Depressionen. Deswegen ist die Serotoninproduktion im Darm wichtig – ist dieser aus dem Gleichgewicht geraten, kann die Produktion gehemmt werden. Für einen gesunden Darm sind ballaststoffreiche, frische und unterschiedliche Nahrungsmittel gut. Besonders stark industriell verarbeitete Lebensmittel schaden dem Darm. 

5) Keine Transfette essen und viel trinken!

Es ist tatsächlich so, dass ungesunde Ernährung dem Gehirn aktiv Schaden zufügen kann. Falls du denkst, du musst auf ein gelegentliches Gläschen Wein oder ein Bier verzichten, so ist das nicht der Fall. Zwar tötet ein Glas davon tausende Gehirnzellen, diese können aber durch Bewegung wieder erneuert werden. Nein, gemeint sind gänzlich industriell erzeugte Lebensmittel. Die darin enthaltenen Transfette können Entzündungen im ganzen Körper hervorrufen und somit auch im Gehirn. Vitamine und Ballaststoffe regen schnelle Verdauung und gute Durchblutung an. Auch das Gehirn profitiert davon. Fette und Schwerverdauliches verlangsamen diese Prozesse und somit auch das Denken. 

Ca. zwei Liter Wasser solltest du täglich trinken. Ist der Körper ausreichend mit Flüssigkeit versorgt, stimmt auch die Durchblutung im Gehirn. Die Nervenzellen können dadurch besser miteinander „kommunizieren“. Ein Mangel an Flüssigkeit lässt die Nervenzellen mit der Zeit absterben. 

Wenn du jetzt denkst, dass das eher ein Health-Lifestyle-Artikel ist, so hast du nicht ganz unrecht – dennoch ist das der beste „Denksport“ für dein Gehirn – Sport ist dabei tatsächlich wortwörtlich gemeint. Abschließend noch ein paar weitere hilfreiche Tipps und Anregungen für ein fitteres Gehirn: 

 

  • Ruhe – kann deine Kreativität fördern und dein Denken verbessern. Suche dir täglich einen Moment der Ruhe, beispielsweise alleine Spazierengehen! 

  • Freiräume: versuche dich gezielt von deiner Arbeit oder den Aufgabenbereichen, die dich tagsüber vorwiegend beschäftigen zeitweise zu distanzieren. Dehnungsübungen oder Meditation können dir helfen. 

  • Schlaf ist für deine Hirnaktivität ebenfalls besonders wichtig. Solltest du Schlafprobleme haben, gehe ihnen auf den Grund – vielleicht ist es einfach nur mangelnde Bewegung und schlechte Ernährung... Probiere vielleicht einmal eine Schlaf-App. 

  • Spiele, wie z.B. Memory fallen schon eher in die klassische Auffassung von Denksport, können aber tatsächlich den Geist anregen und machen zudem Spaß! 

  • Beim Lernen nicht nur Einzelfakten, sondern Zusammenhänge erfassen versuchen. 

  • Regelmäßige Pausen 

  • Eselsbrücken, oder Wörter als Bilder vorstellen – helfen dir vielleicht, Inhalte leichter zu rekapitulieren. 

 

Am besten du beginnst einfach mal mit ein paar der Tipps. Für ein fittes Gehirn! 

Quellen: 

https://www.derstandard.at/story/2000123545146/sechs-tipps-fuer-ein-fittes-gehirn, zuletzt aufgerufen am 28.04.2021 um 12:45

https://www.lecturio.de/magazin/tipps-fuer-ein-fittes-gehirn/, zuletzt aufgerufen am 28.04.2021 um 13:55 

https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/gehirn/training/hirntipps/brain-fitness_aid_12050.html, zuletzt aufgerufen am 28.04.2021 um 14:00

https://www.netdoktor.at/gesundheit/magen-darm/darm-mikrobiom-8379423, zuletzt aufgerufen am 28.04.2021 um 13:07