Wer oder was reguliert eigentlich unseren Stoffwechsel? Wieso funktioniert dieses komplexe System in unserem Körper überhaupt? Aufgrund des Gleichgewichts zwischen Säuren und Basen in unserem Körper! Dieser Säure-Basen-Haushalt ist ein extrem wichtiges, komplexes System in unserem Körper, das für einen beständigen pH-Wert im selben sorgt. 

Ein sehr guter pH-Wert bzw. der Normalwert liegt zwischen 7,36 bis 7,44 – dazwischen sollte er immer gehalten werden. Diese Zahlen bedeuten, dass der pH-Wert im Blut immer leicht basisch ist. Ein leichter Basen-Überschuss ist also immer anzustreben. Unter anderem durch Lebensmittel wird der menschliche Säure-Basen-Haushalt beeinflusst und auch beeinträchtigt. Der Ausgleich ist das Wichtige.

  • Ein niedriger pH-Wert (hohe Wasserstoff-Ionen-Konzentration) entsteht bei einem Überschuss an Säuren bzw. Basenverlust

  • Ein hoher pH-Wert (niedrigere Wasserstoff-Ionen-Konzentration) entsteht bei einem Säureverlust bzw. einem Basenüberschuss 

 

Die Organe, die das Gelichgewicht des Säure-Basen-Haushaltes regulieren, sind:

  • die Lungen (sie reagieren besonders rasch auf ein Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushaltes): Ausscheidung von Säuren durch das sogenannte „Ab-Atmen“ von Kohlendioxid (CO2)

  • die Nieren (reagieren langsamer auf ein Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushalt): Wasserstoff-Ionen (auch Säuren) werden ausgeschieden

 

Vor allem durch Ernährung und den Stoffwechsel gelangen einerseits basische, andererseits saure Stoffe in unseren Körper. In unserem Körper befinden sich ebenfalls Puffersysteme, die jeweils die Basen oder Säuren, die zu viel sind, zu neutralisieren und das gewollte Gleichgewicht aus beiden zu erhalten.

 

Sauer bedeutet nicht gleich sauer

Traue nicht jeder Liste der sauren und basischen Lebensmittel. Bedenke, dass die angegeben pH-Werte der Lebensmittel trügen können – denn sie werden im Körper „verstoffwechselt“ und können eine andere Wirkung haben als es scheinen mag. Hat ein Lebensmittel einen basischen pH-Wert kann trotzdem ein saures Abbauprodukt daraus werden. Außerdem ist wichtig zu wissen, dass sauer schmeckende Lebensmittel nicht automatisch einen säuerlichen pH-Wert. Zitronen bzw. Zitrusfrüchte gelten grundsätzlich als basisch und z.B. Weißbrot als sauer. 

 

Was aus dem täglichen Leben ist für meinen Körper „sauer“? 

  • Große Mengen an säurebildenden Nahrungsmitteln 

  • Wenig Flüssigkeiten 

  • Spezielle Diäten (siehe dazu den Artikel Entschlackung – ein gesunder Körper durch gesunde Ernährung!)

  • Alkohol 

  • Rauchen 

  • Stress bzw. psychische Belastung 

  • Zu wenig Bewegung 

Ja richtig, nicht nur Lebensmittel verpassen deinem Körper einen Säureüberschuss auch dein Lebensstil oder Angewohnheiten können dazu führen!



Wie finde ich selbst die Balance? Tipps: 

  • Die Feiertage verlangen unserem Körper viel ab. Egal welche du feierst, üppiges Essen jeglicher Art und Alkohol sind besonders säurehaltig. Die Puffersysteme des Säure-Basen-Haushaltes werden ziemlich strapaziert. Das Körpereigene Regulationssystem gerät ins Wanken. Du solltest deinen Körper danach mit einer basenreichen Ernährung belohnen. Gemüse und Obst, Kräuter und Algen gelten in solch einer Zeit als besonders hilfreich. Fetthaltige Produkte und Lebensmittel (Zucker, Ei, Käse, Fleisch, Weißmehl etc.) sollten reduziert werden. 

  • Nahrungsergänzungsmittel wie etwa Basenpulver unterstützen deinen Körper bei der erneuten Basenbildung und versorgen dich mit wertvollen Mineralstoffen. Basenpräparate, oder Kapseln bringen u.a. Calciumcarbonat, Natriumbicarbonat, Magnesiumcarbonat in deinen Körper (wichtige Mineralstoffe). Beachte aber, dass du solche Produkte nie ZUR Mahlzeit konsumierst, entweder davor (ca. 1h), oder danach (ca. 3h). 

  • Zink befördert einen normalen Säure-Basen-Haushalt. 

  • Richte deine Ernährung grundsätzlich basisch aus. Ca. 80% der Lebensmittel, die du zu dir nimmst sollten basisch, die anderen 20% sauer sein. 

  • Trinke! Leitungswasser enthält ebenfalls wichtige Mineralstoffe und es hilft bei der Ausscheidung von unerwünschten Stoffwechselprodukten über die Nieren. 

  • Versuche zu Entspannen. Ein ruhiger und entspannter Zugang zu Dingen oder Aufgaben kann viel für deinen Säure-Basen-Haushalt bewirken. Versuche es vielleicht einmal mit Entspannungsübungen oder Meditation. 

  • Viel Bewegung: dadurch wird der Stoffwechsel angekurbelt, durch die Schweißdrüsen wird Säure ausgeschieden, Bewegung mindert den Stress und die tiefe Atmung während des Sports fördert die Ab-Atmung von CO2. 

 

 

Lebensmittelliste im Überblick

Nun eine kleine Übersicht, die dir zur groben Orientierung über die entweder basischen oder säuernden Effekte der Lebensmittel dient. Sie gibt Aufschluss über die renale (über die Niere) Säureausscheidung nach dem Verzehr von 100 g eines jeweiligen Lebensmittels. Es gilt: Je höher der PRAL-Wert, desto höher die Säurelast.



Nach PRAL (potential renal acid load = Potentiell über die Niere zugeführte Säure)

Negatives Vorzeichen (< 0) → basischer Effekt

Positives Vorzeichen (> 0) → säuernder Effekt

 

Lebensmittelgruppe

PRAL pro 100 g verzehrbares Lebensmittel

Pflanzliche Lebensmittel

 

Früchte und Fruchtsäfte

     -3,1

Gemüse

    -2,8

Kräuter (z. B. Basilikum, Petersilie, Schnittlauch)

   -8,2

Getränke

 

alkalireich + phosphorarm (z. B. Wein, Kaffee)

  -1,7

alkaliarm + phosphorarm (einige Biere, mineralstoffarme Wässer)

    0

Kräutertee

  -0,2

Coca Cola

   0,4

Fette und Öle

  0

Getreideprodukte

 

Brot

3,5

Mehl

7,0

Nudeln

6,7

Tierische Lebensmittel

 

Fisch

7,9

Fleisch und Fleischprodukte

9,5

Käse mit geringem Proteingehalt (<15 g Protein)

8,0

Käse mit hohem Proteingehalt (>15 g Protein)

23,6

Hühnerei

8,2

Milch

0,9

Milchprodukte auf Molkenbasis (z. B. Joghurt)

1,3

 

Übernommen von: Weichselbraun, Margit: Der Säure-Basen-Haushalt. Eine Frage der Balance. In: Biogena. Good health for me. https://www.biogena.com/de-AT/wissen/neues-aus-dem-blog/detail/blog.der-saeure-basen-haushalt-eine-frage-der-balance.html. 07.01.2021. (Zugriff 17.02.2021). 

(Tabelle modifiziert nach Remer, T., Manz, F. 1995. Potential renal acid load of foods and its influence on urine pH. J Am Diet Assoc. 95(7):791–7.) 




Quellen: 

Dahm, Valeria/Feichter, Martina: Säure-Basen-Haushalt. In: NetDoktor. https://www.netdoktor.de/laborwerte/saeure-base-haushalt/. 09.12.2017. (Zugriff 17.20.2021). 

Der Säure-Basen-Haushalt. Einfach erklärt. In: Säure-Basen-Ratgeber. https://www.saeure-basen-ratgeber.de/grundlagen/saeure-basen-haushalt-einfach-erklaert/. (Zugriff 17.02.2021). 

pH-Wert. In: Gesundheit.gv.at. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/blutgase-saeure-basen-haushalt/labor-ph-arteriell-kapillar-pha-c1. (Zugriff 17.02.2021). 

Weichselbraun, Margit: Der Säure-Basen-Haushalt. Eine Frage der Balance. In: Biogena. Good health for me. https://www.biogena.com/de-AT/wissen/neues-aus-dem-blog/detail/blog.der-saeure-basen-haushalt-eine-frage-der-balance.html. 07.01.2021. (Zugriff 17.02.2021).