Der Winter ist lange und meist oft grau. Die Tage sind kürzer und wenn die Sonne nun doch einmal rauskommt, dann genau dann, wenn du gerade im Büro sitzt? Du bist ständig müde und antriebslos, obwohl du sowieso die meiste Zeit nur zuhause in eine Decke eingekuschelt auf der Couch herumliegst?

Das könnte möglicherweise daran liegen, dass deinem Körper im Winter ein paar wichtige Nährstoffe fehlen und deine Energie somit gedrosselt ist. Keine Sorge! Wenn du dich ausgewogen und abwechslungsreich ernährst, sollte dein Energiehaushalt vollkommen in Ordnung sein. In diesem Fall würde die Einnahme von zusätzlichen Vitaminen und Mineralstoffen unnotwendig sein oder mehr noch ein Überangebot darstellen, das später eventuell sogar Beschwerden verursachen kann. Trotzdem können Nahrungsergänzungsmittel dir unter Umständen helfen, gezielt Mangelzustände auszugleichen um in den kalten Monaten ein bisschen mehr auf Zack zu kommen. Denn ein Vitamin fehlt uns in den grauen Wintertagen allen ganz bestimmt. Kannst du es erahnen? Du liegst vollkommen richtig! Die Rede ist vom Vitamin D. Selbst, wenn die Sonne ab und zu aus der Wolkendecke hervorlugt – jeder von uns, der nicht den ganzen Winter über in sonnenreicheren Ländern Urlaub macht, sollte ausreichend Vitamin D zu sich nehmen. Aber der Sache werden wir später noch genauer auf den Grund gehen. Klären wir zunächst eines!

 

Nahrungsergänzungen – Lebensmittel oder Arzneimittel?

Nahrungsergänzungsmittel beinhalten wichtige Nährstoffe wie Vitamine oder Mineralstoffe, die zwar auch in normalen Lebensmitteln enthalten sind, hier aber in konzentrierter Form und höher wählbarer Dosierung vorkommen. Du kannst Nahrungsergänzungsmittel als Tabletten oder Kapseln, Pulver und Brausetabs und sogar als Flüssigkeit zu dir nehmen. Für die Herstellung der Mittel können pflanzliche Stoffe (beispielsweise Knoblauch), tierische Stoffe (beispielsweise Fischöl) oder synthetische Stoffe verwendet werden, wie es bei den meisten Vitaminen der Fall ist.

Gesetzmäßig werden Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittel eingestuft, im Gegensatz zu den Arzneimitteln. Diese sind pharmakologisch wirksam, was bedeutet, dass die Stoffe den Körper und seine Funktionen auf besondere Weise beeinflussen. Dadurch sollen Schmerzen und Krankheiten gelindert werden. Ein Nahrungsergänzungsmittel verfügt nicht über eine derartige Wirkung und kann den Körper lediglich mit Nährstoffen versorgen. Daher gelten auch andere Bestimmungen für Nahrungsergänzungsmittel in Sachen Qualität und Sicherheit als für chemische sowie pflanzliche Arzneimittel.

Vergiss bitte nie: Das wichtigste Wort im Nahrungsergänzungsmittel ist die Ergänzung! Auch ganzheitliche Nahrungsergänzungsmittel können immer nur helfen, deinen Vitamin- und Mineralstoffhaushalt zu erhöhen, sie können aber nicht andere Lebensmittel als Energielieferanten ersetzen. 

Für bestimmte Risikogruppen oder in besonderen Lebenslagen, ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln stets sinnvoll, sollte aber trotzdem unter fachlicher Betreuung und Auskunft erfolgen. Zu diesen Risikogruppen zählen chronisch kranke Menschen oder Hochleistungssportler und –sportlerinnen. Umstände wie eine Schwangerschaft sind in diesem Zusammenhang als besondere Lebenslage zu verstehen. 

 

Was sind Vitamine und Co eigentlich?

Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind lebensnotwendig. Wenn wir nun zuerst die Vitamine genauer unter die Lupe nehmen, müssen wir in wasser- und fettlösliche Vitamine unterscheiden. Die wasserlöslichen Vitamine (B1, B2, B6, B12, Folsäure, Niacin, Pantothensäure, C und H) sind vor allem in kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln zu finden. Fettlösliche (A, D, E und K), wie es der Name schon sagt, in fetthaltigen Nahrungsmitteln. Sie können im Körper unterschiedlich gespeichert werden und sind an wichtigen Prozessen beteiligt; beispielsweise am Zellenaufbau und –schutz, der Bildung von Knochen und Blut, der Regulation des Stoffwechsels und außerdem können sie auch ein Bestandteil von Enzymen sein. Auch Mineralstoffe sind mitverantwortlich dafür, dass der Stoffwechsel reibungslos funktioniert. Während der Körper die Vitamine D, H und K selbst herstellen kann, müssen die Mineralstoffe immer durch Nahrung zugeführt werden. Hier unterscheidet man außerdem – je nach vorkommender Menge im Körper – zwischen Mengen- und Spurenelementen. Beispiele für Mengenelemente wären Natrium und Chlorid, Kalium, Kalzium, Phosphor und Magnesium. Nennenswerte Spurenelemente sind Eisen, Jod, Fluorid, Zink und Selen.

 

Was davon fehlt mir im Winter?

Vorweg gilt es, einen Mythos aufzuklären. Du kannst dich nicht vor Krankheiten et cetera schützen, indem du dich vorbeugend mit Präparaten von Vitamin C, Eisen, Zink, Magnesium und so weiter ernährst. Alles, was dein Körper nicht gleich verwertet und verstoffwechselt, wird im Urin oder Kot ausgeschieden oder, wie bereits erwähnt, kann als Überdosis Schwierigkeiten machen. Um einige Beispiele zu nennen: So kann ein Vitamin-A-Überschuss Kopfschmerzen, Übelkeit und Haarausfall verursachen. Ein Vitamin-B6-Überschuss kann sich in brennenden Schmerzen der Gliedmaßen oder Unsicherheiten beim Gehen äußern. Ein Überschuss an Vitamin D kann zu Fieber führen. Vorbeugend Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, bringt also überhaupt nichts und ist sogar in manchen Fällen eher gefährlich. Um einen eventuell vorliegenden Mangel, der dir zu schaffen macht, aufzuklären, solltest du natürlich einen Arztbesuch einplanen und in weiterer Folge ein Blutbild machen lassen. Das gilt vor allem auch dann, wenn du gerade eine Diät machst. Durch die Einseitigkeit der Nährstoffzufuhr von Diäten, ist es äußerst wahrscheinlich, dass eben solche Mängel auftreten, die du durch Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen solltest. Du kannst aber dennoch davon ausgehen, dass die folgenden Nährstoffe bei deinem Winterkonsum allgemein etwas zu kurz kommen. 

Wie bereits erwähnt, an erster und wichtigster Stelle steht das Vitamin D. Die tiefstehende Wintersonne kann nicht zur ausreichenden Vitamin-D-Bildung in der Haut führen. Dieses Vitamin ist aber notwendig für den Knochenauf- und abbau. Neben seinem Effekt auf den Körper wirkt sich das Vitamin D auch positiv auf die Stimmung aus. So konnte eine amerikanische Studie von 2006 bis 2010 einen direkten Zusammenhang von hohen Vitamin-D-Werten und niedrigerem Depressionsrisiko erkennen. Wer unter Winterdepressionen leidet, könnte darin also noch einen zusätzlichen Nutzen für das geistige Wohlergehen finden. Körperliche Anzeichen eines Mangels könnten bei Kindern zum Beispiel  Unruhe, schlechter Schlaf und häufiges Schwitzen sein. Bei einem Erwachsenen könnte sich der Mangel in einer Knochenerweichung äußern. Es empfiehlt sich daher ein Vitamin-D-Präparat zu verwenden, das mit Vitamin K kombiniert ist. Vitamin K brauchen wir zwar das ganze Jahr über für die Blutgerinnung, es ist jedoch neuesten Forschungen zufolge auch wichtig für die Knochengesundheit. Ein Mangel hiervon könnte sich in häufigem Nasenbluten oder vielen blauen Flecken bemerkbar machen.

Vitamin C in Form von Askorbinsäure ist notwendig für die Bindung des Bindegewebes und die Immunabwehr. Also ist es in der kalten Zeit auch besonders wichtig um sich vor Viren zu schützen. Außerdem kann der Körper die blutbildenden Stoffe Folsäure und Eisen nur dann aufnehmen, wenn Vitamin C vorhanden ist. Wenn du einen Vitamin-C-Mangel hast, kann sich das in Schwäche, Gewichtsverlust, Hautblutungen (meist am Zahnfleisch), schlechter Wundheilung und Blutarmut äußern. 

Antioxidantien schützen außerdem vor den sogenannten „freien Radikalen“, die zum Beispiel durch Zigarettenrauch oder UV-Strahlen gebildet werden, und damit vor oxidativen Prozessen und Zellschäden jeder Art. Besonders empfiehlt sich hierfür der Konsum von Aroniabeere. Sie hat einen der höchsten bekannten Anthocyangehalte (Das sind natürliche Farbstoffe, die beispielsweise vor Krebs schützen) und mindert dadurch das Risiko für Erkrankungen. Zusätzlich enthält die Beere auch Polyphenole (Das sind aromatische Verbindungen, die in allen Obst- und Gemüsesorten enthalten sind) und Vitamine, die antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Die Superbeere gibt es unter Anderem in Form von Saft oder Kapseln.

Zuletzt wichtig für dein Immunsystem sowie deine Energiezufuhr ist grünes Blattgemüse. Im Winter konsumierst du in der Regel weniger frischen Salat und dadurch fehlen dir wahrscheinlich wichtige Pflanzenstoffe, die Antioxidantien, die Bitterstoffe (diese braucht der Körper um Krankheitserreger und Gifte schneller auszuscheiden), das Magnesium (besonders wichtig für Menschen, die viel Sport treiben, da es notwendig für die Muskelzellen ist) und sein Beta-Carotin (denn das kann der Körper zu Vitamin A verarbeiten und wird dadurch wichtig für Schleimhäute und Hautzellen) und das Chlorophyll (für den Aufbau neuer Blutzellen). Jegliche Form von grünem Salat ist also eine absolute Vitalstoffgoldgrube beziehungsweise Vitalstoffgrüngrube. Du kannst das Grüngemüse natürlich auch anderweitig zubereiten. Mach dir einen Saft oder eine Suppe! Statt frischen Blättern, kannst du auch zusätzlich auf Pulverformen zurückgreifen, die ohne weiteres in jegliches Essen eingemischt werden können. 

Das Spurenelement Zink ist allzeit wichtig für Haut und Haar, im Winter kann es aber vor allem helfen, Erkältungen zu stoppen. Am besten geeignet sind dafür Zinktabletten. Es gibt davon sowohl apothekenpflichtige Präparate als auch welche, die in Drogeriemärkten zu kaufen sind. Auch für Menschen, die vollkommen auf tierische Produkte verzichten wollen, können zinkhaltige Nahrungsergänzungsmittel wichtig sein, da Zink vor allem in Fleisch, Fisch, Milch und Eiern vorkommt.  

 

Kurz zusammengefasst

Nahrungsergänzungsmittel sind für Risikogruppen, in besonderen Umständen und Situationen sinnvoll um gewisse Mängel des Körpers zu regulieren. Die verpönte, übelriechende Flüssigkeit, die uns vor allem im Sommer und nach dem Sport zu schaffen macht: der Schweiß. Doch was genau ist eigentlich Schweiß und warum schwitzen wir? Zur Feststellung der Mängel und den weiterführenden Überlegungen in Anbetracht der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels sollte jedoch eine fachliche Beratung erfolgen.




Quellen:

Corazza, Verena/Daimler, Renate/Ernst, Andrea und weitere: Kursbuch Gesundheit. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2001

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/artikel/nahrungsergaenzung/nahrungsergaenzungsmittel-im-winter-ia, zuletzt aufgerufen am 21. Dezember 2020 um 09:00.

https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/erkaeltung/wechselwirkung-und-ueberdosierung-mit-zink-gegen-erkaeltung-was-sie-bei-der-einnahme-beachten-muessen_id_10090328.html, zuletzt aufgerufen am 22. Dezember 2020 um 16:30.

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-31-2004/pharm7-31-2004/, zuletzt aufgerufen am 20. Dezember 2020 um 16:00.

 https://www.welt.de/print/die_welt/wissen/article13824501/Vitamin-D-macht-Menschen-gluecklich.html, zuletzt aufgerufen am 22. Dezember 2020 um 16:00.

https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/info/vitamine-mineralstoffe/inhalt, zuletzt aufgerufen am 21. Dezember 2020 um 12:00.

https://www.gesundheit.gv.at/aktuelles/archiv-2013/nahrungsergaenzungsmittel, zuletzt aufgerufen am 22. Dezember 2020 um 16:00.