Wenn die Tage heller und freundlicher, die Blätter wieder grüner und die Wiesen bunter werden, erfreut das hoffentlich unser aller Gemüt und Augenpaar. Jedoch kündigt das farbenfrohe Spektakel für so manchen stets auch einen ungebetenen Gast an. Die Polle, der größte Feind des Allergikers, schlägt wieder zu. Vor allem die Baumarten Esche, Birke, Hasel und Erle machen einem da mit den ersten Frühlingstemperaturen zu schaffen. 

 

Wie äußert sich eine Pollenallergie?

Die Pollenallergie oder auch einfach allergischer Schnupfen hat eine geschwollene Nasenschleimhaut zur Folge, welche ein hohes Maß an klarem, sehr flüssigem Sekret abgibt. Zusätzlich kommt es oft zu einem Nies- und Juckreiz. Die Augen tränen und erröten. Manches mal führt die Allergie auch zu Kopfschmerzen, Husten, verschlechterter Atmung, Appetit- und Schlaflosigkeit.

 

Weshalb habe ich eine Pollenallergie?

Dass man auf gewisse Stoffe allergisch reagiert, hat erheblich viel mit der genetischen Veranlagung zu tun. Man kann aber nicht wirklich behaupten, jemand sei als Allergiker oder Allergikerin geboren. Allergische Reaktionen sind meist ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Um einige davon zu nennen:

  • Schadstoffe in der Umwelt sorgen dafür, dass sich allergieauslösende Antigene ablagern oder sogar gefährlicher werden können.

  • Übertriebene Hygiene und geringer Kontakt zu Natur und Tier verhindern den frühzeitigen Kontakt zwischen Mensch und Keim.

  • Die Psyche kann ein Faktor dafür sein, dass das Immunsystem geschwächt ist. 

  • Manche Stoffe lösen selbst keine Allergie aus, aber tragen dazu bei, dass die Schleimhäute geschädigt werden und andere Stoffe dadurch besser zuschlagen können. 

 

Verdacht auf Allergie 

Eine Allergie sollte ärztlich abgeklärt werden. Das heißt, wenn der Verdacht auf eine Allergie besteht, sollten Fachleute der Sache durch gründliche, körperliche Untersuchung und eine anschließende, ausführliche Befragung auf den Grund gehen. 

 

Selbsthilfe bei Pollenallergie

Es ist nicht leicht, der Allergie vollends zu entkommen. Grundsätzlich gilt, dem Verursacher aus dem Weg zu gehen. In der Pollensaison heißt das also an und für sich den Aufenthalt im Freien zu meiden und zudem auch drinnen Fenster und Türen möglichst geschlossen halten. Man könnte zum Beispiel seinen Urlaub am Meer auch während der Pollensaison planen, denn dort ist die Luft mehr oder weniger pollenfrei.

Möglicherweise können dir das häufige Waschen von Haaren und Kleidung und regelmäßige Nasenduschen helfen, die Symptome zu lindern. Die Lösung für die Nasendusche kannst du auch gut selbst machen, indem du Kochsalz in Wasser auflöst. Hierzu verrührst du einen gehäuften Teelöffel Salz in einem Glas Wasser. 

Der sogenannte Polenflugkalender kann Betroffenen zudem von Jahr zu Jahr helfen, die Saisonzeiten der unterschiedlichen allergieauslösenden Pflanzen im Auge zu behalten.

Wenn die Vermeidung nicht realisierbar, die Tipps und Tricks, sowie die Hausmittel wirkungslos bleiben, gibt es natürlich noch weitere Möglichkeiten, der Allergie den Kampf anzusagen oder diese eventuell sogar ganz loszuwerden...

 

Schon einmal ‘was von Hyposensibilisierung gehört?

Durch Hyposensibilisierung wird unter fachlicher Aufsicht gezielt versucht, den Auslöser der Allergie weniger empfindlich zu machen. Hierzu spritzt man dem Patient oder der Patientin den für die Allergie verantwortlichen Stoff vorsätzlich – allerdings in verdünnter Form. Im Zuge der Behandlung wird die Konzentration langsam gesteigert. Das soll im Endergebnis dazu führen, dass der Körper eine Toleranz für das Antigen bildet. Diese Behandlung wird meist mindestens über drei Jahre lang durchgeführt, wobei man natürlich vorher aufhören sollte, wenn bereits eine deutliche Besserung zu erkennen ist. 

Vorsicht! Diese Behandlungsmethode birgt eine große Gefahr für Nebenwirkungen. Da das Antigen dabei direkt in den Körper gelangt, kann es eventuell zu einem anaphylaktischen Schock (die schwerste Form einer allergischen Reaktion) kommen. Daher sollte man am besten nicht gegen Stoffe, die man in seinem Alltag leicht vermeiden kann, hyposensibilisiert werden. Die Behandlung macht Sinn, wenn:

  • der Patient/die Patientin durch die Allergie zu stark beeinträchtigt ist und Medikamente nicht helfen.

  • die Allergie noch nicht länger als fünf Jahre besteht.

  • der Patient/die Patientin unter 50 Jahre alt ist.

 

Medikamentöse Behandlung bei Allergien

Antihistaminika helfen dabei, die unkontrollierte Reaktion durch den allergieauslösenden Stoff zu unterdrücken und den Juckreiz zu lindern. Jedoch können solche Medikamente wiederum selbst allergische Reaktionen auslösen außerdem wirken manche Antihistaminika auch ermüdend, daher besteht auch hier Vorsicht bei der Verwendung oder Einnahme. 

Bei einem anaphylaktischen Schock muss schnell reagiert werden, da er lebensbedrohlich sein kann. Hierzu wird üblicherweise Kortison durch eine Infusion oder Injektion verabreicht. Langfristige Allergien können generell mit Kortisonen behandelt werden, denn sie hemmen die Entzündungserscheinungen und Reaktionen deines Abwehrsystems. 

 

Akupunktur zur Linderung von Schmerzen

Dass bei Allergikern und Allergikerinnen zusätzlich zur mühsam rinnenden Nase auch noch Schmerzen im Kopf oder andere körperliche Leiden auftreten können, ist bereits bekannt. 

Akupunktur ist eine Methode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), wobei gewisse Punkte des Körpers mit Nadeln angestochen werden, während der Patient oder die Patientin liegend oder sitzend eine Art der Stimulation wahrnimmt. Dies geschieht dadurch, dass die Nadelstiche den Schmerzkreislauf durchbrechen können und die vegetative Störung bessern. Das heißt natürlich nicht, dass einer allergischen Reaktion vorgebeugt werden kann. Nachweislich jedoch kann diese Methode durchaus helfen, unter anderem Schmerzen, ausgelöst durch Erkrankungen der Atemwege und Allergien zu lindern. 



Quellen:

Corazza, Verena/Daimler, Renate/Ernst, Andrea und weitere: Kursbuch Gesundheit. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2001.

https://www.minimed.at/medizinische-themen/infektion-allergie/wann-sind-welche-pollen-aktiv/, zuletzt aufgerufen am 02. Februar 2021 um 13:40.

https://www.apotheken.de/gesundheit/gesund-leben/ratgeber/12249-selbsthilfe-bei-heuschnupfen, zuletzt aufgerufen am 02. Februar 2021 um 14:15.

https://www.apotheken-umschau.de/Akupunktur, zuletzt aufgerufen am 02. Februar 2021 um 13:50.

https://allergie.hexal.de/pollenflug/pollenflugkalender/, zuletzt aufgerufen am 02. Februar 2021 um 14:30.